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Rhizoctonia-Rübenfäule – Welchen Beitrag können resistente Zuckerrübensorten zur Kontrolle der Krankheit leisten?

  • Autor/in: Benker, M.
  • Jahr: 2000
  • Zeitschrift: Zuckerindustrie 125
  • Seite/n: 693-697

Abstract

Ein Erfolg versprechender Weg zur Kontrolle der sich ausbreitenden Späten Rübenfäule scheint die Züchtung Rhizoctonia-resistenter Zuckerrüben zu sein. In ersten Versuchen zeichneten sich nach künstlicher Inokulation Rhizoctonia-resistente Genotypen im Vergleich zu den anfälligen Standardsorten durch eine niedrigere Befallsstärke und einen höheren Bereinigten Zuckerertrag aus. Resistenzprüfungen zur Charakterisierung des Zuchtmaterials oder zur Bewertung von Sorten im Zulassungsverfahren auf natürlichen Befallsstandorten sind bei Rhizoctonia methodisch schwierig. Das nicht vorhersagbare, oft nesterweise Auftreten der Krankheit beeinträchtigt die Aussagekraft von Leistungsprüfungen. Schon seit Jahren gibt es methodische Ansätze zur künstlichen Inokulation von Zuckerrüben mit dem Erreger Rhizoctonia solani (Kühn) (Hecker und Ruppel, 1977), die mit Blick auf die Ansprüche der Rhizoctonia-Resistenzzüchtung und die Erfordernisse des Sortenprüfwesens in Deutschland weiter zu entwickeln sind. Nach standardisierter Inokulation lässt sich die Ausprägung von Resistenz gegenüber Rhizoctonia von Zuckerrüben-Genotypen leichter und reproduzierbar erfassen. Erste Versuche im Feld mit künstlicher Inokulation zeigen im Vergleich zu entsprechenden Versuchen unter natürlichem Befall einen gleichmäßigeren Befall und damit eine höhere Aussagekraft bei der Beurteilung einer Zuckerrübensorte. Am Institut für Zuckerrübenforschung in Göttingen wird derzeit eine Prüfmethodik erprobt, mit der Resistenz gegenüber der Späten Rübenfäule erfasst und quantifiziert werden soll. In Gewächshausver-suchen und im Feld werden junge Zuckerrübenpflanzen mit definierten Mengen von Pilzmyzel inokuliert und die Schadensausprägung anhand des Schadbildes und von Ertrags- und Qualitätsdaten der Zuckerrüben bonitiert und quantifiziert. Die bisherigen Ergebnisse sind ermutigend und zeigen, dass zwar alle Genotypen als Folge der Inokulation mit Rhizoctonia solani Befall aufweisen, Befallsstärke und Schadensausprägung jedoch genotypabhängig variieren.
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