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Einfluss von Bestandesdichte, Pflanzenverteilung und Rodegeschwindigkeit auf die Qualität der Zuckerrübenernte

  • Autor/in: Bavorová, M.
  • Jahr: 2001
  • Zeitschrift: Dissertation
  • Verlag: Cuvillier Verlag Göttingen
  • ISBN: 3-89873-28

Abstract

Bei der Zuckerrübe ist die Bestandesdichte einer der wesentlichen ertrags-bestimmenden Faktoren, die durch pflanzenbauliche Maßnahmen wie z. B. die Wahl der Ablageentfernung beeinflusst werden kann. Das Ziel dieser Arbeit war es, den Einfluss von Bestandesdichte und Pflanzenverteilung (variierter Lückenanteil) sowie Rodegeschwindigkeit auf die Arbeitsqualität praxisüblicher Erntetechnik zu untersuchen. Die Rodequalität wurde anhand von Verlusten, der Köpfqualität und von Oberflächenbeschädigungen bewertet. Zusätzlich wurde der bekannte Einfluss von praxisüblichen Zuckerrübenbeständen mit variierter Anzahl und Verteilung der Einzelpflanzen auf Ertrag und Qualität der Zuckerrüben überprüft. Dazu wurde nahe Göttingen in den Jahren 1998 und 1999 je ein großflächiger Feldversuch unter praxisnahen Bedingungen angelegt. Es wurden Zuckerrübenbe-stände mit etwa 50.000 und 80.000 Pflanzen ha-1 mit hohem Lückenanteil und mit etwa 80.000 und 110.000 Pflanzen ha-1 mit geringem Lückenanteil erstellt. Die Kom-bination aus Bestandesdichte und Lückigkeit wurde durch eine variierte Ablageent-fernung und einen abgestuften Feldaufgang erreicht. Ein niedriger Feldaufgang wur-de durch Beimischen von abgetötetem Saatgut simuliert. Zusätzlich wurde die Aus-wirkung der Rodegeschwindigkeit (1998: 3,5 und 5,5 km h-1; 1999: 5 und 7 km h-1) geprüft. Diese wurde in beiden Versuchsjahren den herrschenden Bodenbe-dingungen während der Ernte angepasst. Die Ernte wurde mit einem sechsreihigen Köpfrodebunker der Marke Holmer Terra DOS durchgeführt. Die Einstellung des Roders nahm ein erfahrener Fahrer separat für jede Bestandesdichte und Rodege-schwindigkeit vor. Im Jahr 1998 stieg der Bereinigte Zuckerertrag bei Hand- sowie maschineller Ernte mit steigender Bestandesdichte tendenziell an. 1999 erhöhte sich bei der Handernte dieser nur bis zur Bestandesdichte von 80.000 Pflanzen ha-1 und blieb beim Bestand mit 105.000 Pflanzen ha-1 auf gleichem Niveau. Hingegen lag der Bereinigte Zuckerertrag bei der maschinellen Ernte in den Beständen mit 51.000 und 105.000 Pflanzen ha-1 signifikant niedriger als in den übrigen Bestandesdichtevarianten. In beiden Versuchsjahren lag er bei der Handernte in dem lückigen Pflanzenbestand mit ca. 80.000 Pflanzen ha-1 geringfügig unter dem Ertrag des Pflanzenbestandes mit ähnlicher Bestandesdichte, aber gleichmäßiger Verteilung der Pflanzen. Demgegen-über waren die Erträge dieser Varianten bei maschineller Ernte gleich hoch. Die Köpfqualität wurde nach dem Schema von BRINKMANN (1986) an etwa dreihundert Rüben aus jeder Parzelle bonitiert. Dabei kennzeichnen zu tief geköpfte Rüben einerseits und ungeköpfte Rüben andererseits eine unzureichende Köpfqualität. Im Jahr 1998 waren zu tief geköpfte Rüben zu weniger als 12 % vorhanden. 1999 lag der Stückanteil zwischen 6 und 16 %. Auf den Anteil an zu tief geköpften Rüben übte die Bestandesdichte / Pflanzenverteilung sowohl im ersten als auch im zweiten Versuchsjahr keinen gerichteten Einfluss aus. Mit steigender Rodegeschwindigkeit stieg im Jahr 1999 außer bei der niedrigsten Bestandesdichte der Anteil zu tief geköpfter Rüben an. Der Anteil an ungeköpften Rüben betrug 1998 zwischen 2 und 14 % und lag 1999 mit 11 bis 19 % deutlich höher. Er zeigte in den Jahren 1998 und 1999 keine eindeutige Reaktion auf die variierte Bestandesdichte / Pflanzenverteilung. Bei höherer Rodegeschwindigkeit stieg der Anteil ungeköpfter Rüben zumeist an. Die Gesamtverluste bei der Zuckerrübenernte setzen sich zusammen aus allen oberirdisch und unterirdisch auf dem Acker zurückgelassenen ganzen Rüben mit mehr als 4,5 cm maximalem Durchmesser und den abgebrochenen Rübenspitzen mit mehr als 2 cm Bruchstellendurchmesser. Die ganzen Rüben wurden nach der maschinellen Ernte abgesammelt, während das Gewicht der Rübenspitzenbruch-masse berechnet wurde. Die Gesamtverluste lagen in beiden Versuchsjahren mit 5 bis 14 % des Rübenertrages recht hoch. Ein deutlicher Einfluss der Bestandes-dichte / Pflanzenverteilung auf die Höhe der Gesamtverluste ließ sich nicht ableiten. Die geringsten Verluste an ganzen Rüben traten in beiden Versuchsjahren bei der niedrigsten Bestandesdichte auf. Im Jahr 1999 waren sehr hohe Verluste an ganzen Rüben in der Bestandesdichte mit 108.000 Pflanzen ha-1 zu verzeichnen. Den überwiegenden Anteil an den Gesamtverlusten (meist über 70 %) hatten in beiden Versuchsjahren Verluste aus Spitzenbruch. Während sich die Bestandes-dichte / Pflanzenverteilung nicht auf die Höhe der Verluste durch Spitzenbruch auswirkte, stiegen die Bruchverluste zum Teil mit der Rodegeschwindigkeit an. Unter den trockeneren Erntebedingungen des Jahres 1999 lagen die Verluste durch Spitzenbruch höher als im Jahr 1998. In beiden Jahren zeigte sich kein gerichteter Einfluss der Bestandesdichte / Pflanzenverteilung auf das Ausmaß von Beschädigungen der Oberfläche des Rübenkörpers. Überhöhte Rodegeschwin-digkeit erhöhte die Beschädigungen dagegen deutlich. Die Ergebnisse dieser Arbeit zeigen, dass eine an die Erntebedingungen angepasste Fahrgeschwindigkeit sowie eine sorgfältige und individuelle Einstellung des Roders eine hohe Erntequalität für Bestandesdichten mit bis zu 110.000 Pflanzen ha-1 ermöglichen.
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