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N-Aufnahme und N-Bilanz einer Zuckerrüben-Getreide-Fruchtfolge

  • Autor/in: König, H.-P., H.-J. Koch, B. Märländer
  • Jahr: 2005
  • Zeitschrift: Pflanzenbauwiss. 9
  • Seite/n: 19-28
Gefunden in Abteilung Pflanzenbau

Abstract

Ziel der vorliegenden Arbeit war es, in der Fruchtfolge Zuckerrüben – Winterweizen - Wintergerste und Zwischenfrucht (Senf) den Einfluss von N-Düngung (vier fruchtartspezifische Düngungsstufen) und Bodenbearbeitung (Lockerbodenwirtschaft (LBW), Festboden-Mulchwirtschaft (FBMW)) auf Ertrag, N-Aufnahme sowie N-Bilanz (N-Zufuhr minus N-Abfuhr vom Feld, alle Koppelprodukte verblieben im Feld) der Fruchtarten und der gesamten Fruchtfolge über drei Rotationen zu beschreiben. Der Kornertrag des Getreides stieg bis zur höchsten N-Düngungsstufe (210 und 180 kg N ha-1 bei Weizen bzw. Gerste) und der Rübenertrag (Trockenmasse) bis zu einer N-Düngung von 110 bzw. 170 kg N ha-1 bei LBW bzw. FBMW an (Höchstgabe 170 kg N ha-1). N-Aufnahme und N-Bilanzsaldo nahmen bei allen Fruchtarten bis zur höchsten geprüften N-Düngungsstufe zu. Ausgehend von einem stark negativen Saldo bei unterlassener N-Düngung war die N-Bilanz der Getreidearten in der höchsten N-Düngungsstufe jedoch nahezu ausgeglichen. Demgegenüber führte bei Zuckerrüben eine mittlere bis hohe N-Düngung zu einem deutlichen Bilanzüberschuss. Im Verfahren LBW wurde ein hoher Rübentrockenmasseertrag erreicht, der zu einem maximalen Bereinigten Zuckerertrag führte, wenn sich die N-Düngung zu Zuckerrüben an einer ausgeglichenen Bilanz orientierte (mineralische Düngung 50 kg N ha-1 plus 50 kg N ha-1 zur Zwischenfrucht). FBMW führte zu vermindertem Rübenertrag gegenüber LBW, wobei die Differenz mit zunehmender N-Düngung geringer wurde. Bei Wintergetreide wurde kein Effekt der Bodenbearbeitung auf den Kornertrag festgestellt. Die deutlichen fruchtart- und düngungsspezifischen Unterschiede in der N-Bilanz gingen nicht mit gleichgerichteten Unterschieden in den Nmin-Werten nach der Ernte als Indikator für das Auswaschungsrisiko einher. Die vorliegenden Ergebnisse deuten darauf hin, dass weder fruchtartspezifische noch rotationsbezogene Nährstoffbilanzen geeignet sind, das Auftreten von auswaschungsgefährdetem Stickstoff zeitlich vorherzusagen. Bei Winterweizen und –gerste ist die Einhaltung einer ausgeglichenen Bilanz bei hoher N-Düngung möglich. Bei Bodenbearbeitung mit dem Pflug kann auch bei Zuckerrüben ein Bilanzsaldo nahe null erreicht werden, wenn die N-Düngung auf einen hohen Rübentrockenmasseertrag ausgerichtet wird. Extrem reduzierte Bodenbearbeitung erfordert für einen hohen Ertrag eine höhere N-Düngung, die einen erhöhten Bilanzüberschuss nach sich zieht.
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