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Dissertation Einfluss von verschiedenen Faktoren auf den Befall mit Rhizoctonia solani

  • Autor/in: Buhre, C.
  • Jahr: 2008
  • Zeitschrift: Dissertation 24
  • Verlag: Cuvillier Verlag Göttingen
  • ISBN: 978-3-86727-818-8

Abstract

In der vorliegenden Arbeit wurden verschiedene Möglichkeiten der integrierten Bekämpfung der Späten Rübenfäule, verursacht durch den bodenbürtigen Pilz Rhizctonia solani Kühn, untersucht. Die Späte Rübenfäule in Zuckerrüben ist in den vergangenen Jahren zu einem zunehmenden Problem in einigen Anbauregionen Deutschlands, aber auch weltweit, geworden. Neben der Zuckerrübe ist Mais eine weitere Wirtspflanze von R. solani, die in Zuckerrübenfruchtfolgen angebaut wird. Auch in dieser Kultur können Schäden durch den Erreger beobachtet werden. Da in Europa eine chemische Bekämpfung nicht möglich ist, müssen weitere Maßnahmen zur Bekämpfung herangezogen werden. Zurzeit geschieht dies vor allem durch die Wahl und den Anbau von resistenten Zuckerrübensorten. Solche resistenten Sorten sind seit einigen Jahren auf dem europäischen Markt vorhanden und gehen auf amerikanisches Zuchtmaterial zurück. Sie erreichen jedoch bisher unter Nichtbefallsbedingungen noch geringere Zuckererträge als anfällige Standardsorten. Ziel der Arbeit war es weitere Bekämpfungsmöglichkeiten durch Fruchtfolgemaßnahmen, Bodenbearbeitung und Zwischenfruchtanbau gezielter zu untersuchen, zueinander in Beziehung zu setzen und zu bewerten. Die Wahl der Zuckerrübensorte hatte in den Felduntersuchungen den größten Effekt auf den Befall mit R. solani an Zuckerrüben. Durch den Anbau einer resistenten Sorte ließ sich auch unter natürlichen Befallsbedingungen ein sicherer und ausreichender Zuckerertrag realisieren. Daneben zeigte die Gestaltung der Fruchtfolge deutliche Effekte auf den Krankheitsbefall. Mit einer Zunahme des Maisanteils in der Fruchtfolge stieg der Befall deutlich an und der Zuckerertrag ging zurück. Dies war umso deutlicher, wenn eine anfällige Zuckerrübensorte angebaut wurde. Nur sehr geringe Effekte konnten durch die Wahl der Bodenbearbeitung erreicht werden. Lediglich unter sehr ungünstigen Bedingungen konnte durch eine wendende Bodenbearbeitung ein geringerer Befall in den nachfolgenden Zuckerrüben gegenüber einer nicht-wendenden Bearbeitung festgestellt werden. Neben den Effekten auf den Befall und den Ertrag von Zuckerrüben, wurden darüber hinaus Effekte der Fruchtfolgegestaltung und der Wahl der Zuckerrübensorte auf den Befall mit R. solani und den Ertrag an Mais nachgewiesen. Auch hier stieg der Befall mit einem zunehmenden Anteil von Mais in der Fruchtfolge an. Im Gegensatz zum Anbau einer anfälligen Zuckerrübensorte war nach dem Anbau einer resistenten Sorte der Befall im Mais geringer und der Ertrag entsprechend erhöht. Insgesamt ließ sich feststellen, dass die Auswirkungen durch den Befall im Mais deutlich geringer waren als in den Zuckerrüben. In weiteren Experimenten wurden verschiedene vor Zuckerrüben angebaute Zwischenfrüchte in vitro, im Gewächshaus und im Feld bezüglich ihrer Anfälligkeit gegenüber R. solani untersucht. Dabei konnten ebenfalls Unterschiede in der Anfälligkeit festgestellt werden. Im Artenspektrum erwiesen sich R. sativus und B. rapa als weniger anfällig im Gegensatz zu P. tanacetifolia. Der Anbau dieser Früchte führte zu unterschiedlichen Befallsausprägungen in den nachfolgend angebauten Zuckerrüben. Durch den Anbau von R. sativus und B. rapa als Vorfrüchte konnte ein geringeres Befallsauftreten in den nachfolgend angebauten Zuckerrüben festgestellt werden, als beim Anbau von P. tanacetifolia, was sich auch in entsprechenden Ertragsunterschieden widerspiegelte. Zwischen beiden Parametern bestand ein signifikanter Zusammenhang. In den bisherigen Versuchen hatte der Anbau aller Zwischenfruchtarten eine positive Wirkung auf den Befall mit R. solani im Gegensatz zu Schwarzbrache als Kontrolle. Insgesamt waren die beobachtete Reduktion des Befalls und die positiven Ertragseffekte in Zuckerrübe durch Fruchtfolge, Bodenbearbeitung und Zwischenfruchtanbau aber geringer als die Auswirkungen durch die Wahl der Zuckerrübensorte. Einige der in dieser Arbeit identifizierten und untersuchten Faktoren können als Kontrollmaßnahmen in der landwirtschaftlichen Praxis umgesetzt werden. Die in unseren Experimenten ermittelten Ergebnisse müssen nun in weiteren Versuchen unter praktischen Anbaubedingungen und unter natürlichem Befall weiter hinsichtlich ihrer Wirkung überprüft werden.
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