Die Kalkung landwirtschaftlich genutzter Böden ist für die Anhebung des pH-Wertes und die Zufuhr von Calcium (Ca) insbesondere auf carbonatarmen Böden von großer Wichtigkeit. Dabei können vom Ca-Ion bzw. pH-Wert ausgehende Wechselwirkungen zu anderen Nährstoffen auftreten und diese in ihrer Verfügbarkeit für die Pflanze beeinflussen. Ziel der vorliegenden Untersuchung war es, den Einfluss einer Kalkung auf mittels Elektro-Ultrafiltration (EUF) extrahierbare und pflanzenverfügbare Nährstoffe zu quantifizieren. Dazu wurden drei tonig schluffige Lössböden mit Branntkalk versetzt (0; 1,4; 3,7 und 7,4 g CaO kg–1) und für acht Wochen bei 12 °C und 40 % ihrer Wasserhaltekapazität inkubiert. Im Anschluss wurden die Böden mittels EUF analysiert und als Substrat für die Testpflanze Zuckerrübe im Gewächshaus verwandt. Infolge der Kalkgabe stieg der pH-Wert von 6,8 auf 7,6; 8,1 bzw. 8,9, der EUF-extrahierbare Phosphor- (P-) Gehalt des Bodens nahm um 1–2 mg (100 g Boden)–1 zu, die P-Aufnahme der Pflanzen stieg um bis zu 83 %. Somit zeigt diese Studie einen Anstieg des extrahierbaren und pflanzenverfügbaren P infolge einer Kalkung von Böden mit neutralem Ausgangs-pH-Wert. Ein Einfluss der Kalkung auf extrahierbares Kalium (K) und die K-Gehalte der Pflanzen wurde nicht festgestellt. Von den Mikronährstoffen war es ausschließlich Bor, dessen Pflanzenverfügbarkeit durch die Kalkung zurück ging. Diese Ergebnisse müssen in Feldversuchen validiert werden.