Rhizoctonia solani AG2-2IIIB ist ein bodenbürtiger Pilz, der
in Zuckerrüben regelmäßig große Schäden in Form von
„Damping-off “ und Später Rübenfäule verursacht. Aufgrund
der Biologie des Pathogens ist die Bekämpfung mit
pflanzenbaulichen Maßnahmen limitiert und Sorten mit
quantitativen Resistenzeigenschaften zeigen einen deutlichen
Minderertrag unter Nicht-Befallsbedingungen im
Vergleich zu anfälligen Sorten. In den USA stellt eine Fungizidapplikation
im Band in BBCH 14 die Hauptbekämpfungsstrategie
gegen die Späte Rübenfäule dar. Die hervorragende
Wirksamkeit dieser Maßnahme ist dort durch
zahlreiche Studien dokumentiert. In Deutschland sind bisher
keine Mittel zur Bekämpfung von Rhizoctonia solani
in Zuckerrüben zugelassen und es liegen auch keine veröffentlichten
Untersuchungen zum potenziellen Einsatz
von Fungiziden zur Kontrolle der Späten Rübenfäule in
europäischen Rübenanbaugebieten vor. Aus diesem Grund
wurde die Wirksamkeit eines neuen Fungizides mit einer
Wirkstoffkombination aus Strobilurine und Azole unter
mitteleuropäischen Anbaubedingungen in einem Versuch
mit natürlichem Befall sowie mit künstlicher Inokulation
untersucht. Die Effizienz einer Bandapplikation wurde
dabei mit einer flächigen Applikation, als Einzel- und Doppelbehandlung,
zu unterschiedlichen Zeitpunkten verglichen.
Genutzt wurden in diesem Versuch zwei zugelassene
Sorten mit unterschiedlicher Anfälligkeit gegenüber
Rhizoctonia. Die Inokulation führte in der anfälligen Sorte
zu einem starken Befall, der deutliche Ertragseinbußen zur
Folge hatte. Dagegen konnte in der resistenten Sorte unter
den gleichen Bedingungen nur ein geringes Auftreten von
Symptomen beobachtet werden, die keine signifikanten
Auswirkungen auf den Ertrag hatten. Eine Fungizidbehandlung
reduzierte den Befall allerdings um 75 %, was
aufgrund der höheren Leistung dieser Sorte zu einem
signifikant höheren Bereinigten Zuckerertrag führte als
in der resistenten Sorte. Eine Bandbehandlung der Fungizide
erreichte bei allen getesteten Applikationszeitpunkten
eine vergleichbare Kontrolle der Späten Rübenfäule
wie eine Flächenbehandlung und könnte damit eine geeignete
Maßnahme zur Aufwandmengenreduktion darstellen.
Der Versuch verdeutlicht, dass sowohl mit einer direkten
chemischen Bekämpfungsmaßnahme als auch durch die
Auswahl resistenter Sorten selbst bei starkem Befall stabile
Erträge erzielt werden können.
Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.