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Ertrag und Qualität von Zuckerrüben in Abhängigkeit von Restverunkrautung und Standort

  • Autor/in: Brandes, A.
  • Jahr: 2000
  • Zeitschrift: Dissertation
  • Verlag: Cuvillier Verlag Göttingen
  • ISBN: 3-89873-01
  • Stichworte: Ertrag Qualität Herbizide Verunkrautung Standorte

Abstract

Die Verunkrautung eines Standortes kann in verschiedener Art und Weise einen Einfluss auf den Kulturpflanzenbestand nehmen. Speziell im Zuckerrübenbau ist die Unkrautregulierung die nahezu wichtigste ertragssichernde Maßnahme. Der Herbizideinsatz erfolgt zu einem Entwicklungszeitpunkt der Zuckerrübe, zu dem noch keine Konkurrenz von der Verunkrautung ausgeht. Im Sinne des Integrierten Pflanzenschutzes gibt es im Gegensatz zu anderen Kulturen gegenwärtig keine praxistauglichen Schadensschwellen für die Unkrautregulierung in Zuckerrüben. Es sollten der Einfluss einer Verunkrautung auf Ertrag und Qualität von Zuckerrüben sowie eine mögliche Gruppierung von Standorten in Abhängigkeit ihrer Restverunkrautung untersucht und Ertrags-Verlust-Beziehungen zwischen Zuckerrübe und Unkraut aufgezeigt werden. In den Jahren 1996 und 1997 wurde auf insgesamt 10 typischen Ackerbaustandorten der Region Würzburg, Hannover, Oschersleben und Göttingen unter verschiedenen Standortvoraussetzungen und Klimabedingungen eine Versuchsserie durchgeführt. Ziel war durch Variation von Standort und Bewirtschaftung eine deutliche Differenzierung in Art und Zusammensetzung der Unkrautpopulation zu erreichen. Durch den Einsatz von Herbiziden zu verschiedenen Entwicklungsstadien der Zuckerrübe (Vorlauf (VA), zweimaliger und dreimaliger Nachauflauf (2 x NA, 3 x NA), einmaliger später Nachauflauf (Naspät)), und in steigenden Aufwandmengen (niedrig mittel, hoch) wurden unterschiedliche Auflaufzeitpunkte des Unkrautes sowie Unkrautdichten, und damit verschiedenen Restverunkrautungen eingestellt. Während der Vegetation wurden die Unkrautarten bestimmt, die Unkrautdichte ausgezählt und der Unkrautdeckungsgrad geschätzt. Nach der Ernte der Zuckerrüben wurde der Ertrag ermittelt und die Qualität untersucht. Die Ergebnisse lassen sich wie folgt zusammenfassen: Durch eine hinsichtlich Auflaufzeitpunkt und Dichte differenzierte Verunkrautung erfolgte eine sehr geringe Beeinflussung der Qualität der Zuckerrübe und eine starke Beeinflussung des Rübenertrages. Die Variation des Bereinigten Zuckerertrages entsprach damit der Variation des Rübenertrages. Der Rübenertrag wurde vermutlich durch eine über das Blätterdach der Zuckerrübe hinauswachsende Verunkrautung und damit verursachte Beschattung reduziert. Der Standort beeinflusst den Rübenertrag und den Bereinigten Zuckerertrag, aber auch sehr stark die Qualitätsparameter. Die Reaktion der Standortsbedingten Verunkrautung auf den Bereinigtenzuckerertrag konnte in zwei Standortsgruppen eingeteilt werden. Ursache war eine differenzierte Ertragsreaktion, die in Abhängigkeit von der Zusammensetzung aus hoch bzw. niedrig wachsender Verunkrautung sowie Auflaufzeitpunkt und Dichte der Unkrautpopulation entstand. Es wurden Ertrags-Verlust-Beziehungen mit hohem Bestimmtheitsmaß auf der Basis des Unkrautdeckungsgrades zu Bestandesschluss (BBCH 35), mit Einschränkung auch zu BBCH 19 der Zuckerrübe ermittelt. Ertrags-Verlust-Beziehungen zu früheren Entwicklungsstadien existierten , wenn überhaupt, nur für einzelne Standorte. Weiterhin konnte gezeigt werden, dass der Entwicklungszeitraum von BBCH (10) 12 bis 16/18 für die Konkurrenz zwischen Zuckerrübe und Unkraut besondere Bedeutung hat. Die derzeitig zugelassenen Herbizide im Zuckerrübenanbau können effizient nur zu früheren Einsatzzeitpunkten appliziert werden. Eine Alternative zur praktizierten Unkrautregulierung mit frühem Beginn und Abschluss des Einsatzes der Herbizide bis BBCH 16/18 stellt die Einführung herbizidtoleranter Zuckerrüben und die Applikation von nicht selektiven Wirkstoffen dar. Ein Konzept des Integrierten Pflanzenbaues mit Einsatz der Herbizide nach Schadensschwellen kann deshalb zur Zeit nicht realisiert werden. Jedoch ist das Verbleiben einer gewissen Restverunkrautung im Bestand akzeptabel, so dass in manchen Fällen durchaus auf die dritte Herbizidapplikation verzichtet werden könnte. Dieses bietet die Möglichkeit der Herbizideinsparung und letztendlich einer umweltschonenderen Zuckerproduktion.
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