In einer dreijährigen Versuchsserie (1996-1998) wurden die Effekte einer Aussaat auf Endabstand in Sortenversuchen mit Zuckerrüben untersucht. Hierzu wurde an verschiedenen Orten in unmittelbarer Nachbarschaft zum Überregionalen Sortenleistungsvergleich (ÜSV) ein paralleler Versuch mit Ausaat auf Endabstand ohne nachfolgende Vereinzelung angelegt. Aussaat und Ernte der vereinzelten Versuche erfolgten in dreireihigen Parzellen, die Versuche mit Aussaat auf Endabstand wurden mit sechsreihigen Parzellen angelegt und eine Kernbeerntung von drei Reihen vorgenommen. 15 Paare von Versuchen konnten ausgewertet werden. Der Verzicht auf die Vereinzelung erhöhte den Versuchsfehler und damit die Grenzdifferenz für den Bereinigten Zuckerertrag am Einzelort um 22 %. Bei Auswertung als Versuchsserie lag die Grenzdifferenz infolge geringerer Sorte x Umwelt-Interaktionen auf gleichem Niveau. Modellrechnungen zeigen, dass generell auch für eine Versuchsserie von einer erhöhten Grenzdifferenz auszugehen ist. Signifikante Unterschiede in der Sortenbewertung zwischen vereinzelten Versuchen und solchen mit Endabstand bestanden für einzelne Sorten in einzelnen Umwelten. Diese Effekte konnten nicht auf Sorteneigenschaften zurückgeführt werden. Mehrere Alternativen der Anlage von Sortenversuchen werden diskutiert. Bei entsprechenden technischen und organisatorischen Voraussetzungen ist auf Standorten mit allgemein geringem Versuchsfehler die Anlage von sechsreihigen Parzellen mit Aussaat auf Endabstand und Kernbeerntung eine bessere Alternative zum dreireihigen System mit Vereinzelung, da mögliche Nachbarschaftseffekte zwischen Sorten ausgeschlossen werden.
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