Viröse Vergilbung in Zuckerrüben – Wege zur Virusresistenz

Autor/in: Hossain, R., M. Varrelmann
Jahr: 2021
Zeitschrift: Sugar Industry 146(12)
Seite/n: 696 - 701
Stichworte: Vergilbungsviren, Zuckerrüben, Anfälligkeit,

Published in Projekt Vergilbungsviren / Abteilung Phytopathology

Abstract

Die viröse Vergilbung in Zuckerrüben wird durch unterschiedliche Virusspezies verursacht. Monitoringaktivitäten konnten zeigen, dass das Beet yellows virus (BYV), das Beet mild yellowing virus (BMYV), das Beet chlorosis virus (BChV) häufig und weitverbreitet und das Beet mosaic virus (BtMV) weniger häufig auftritt. Die Grüne Pfirsichblattlaus (Myzus persicae) gilt als Hauptüberträger dieser Viren. Zuckerrübensorten mit Resistenz- oder Toleranzeigenschaften stehen dem praktischen Anbau aktuell nicht zur Verfügung, weshalb es zwingend notwendig ist, die Züchtungsarbeit mit verbesserten Strategien für das Erreichen von Virusresistenz zu unterstützen. Zu diesem Zweck wurde ein Feldtest etabliert, bei dem durch eine 3%ige Inokulation mit BMYV-tragenden Blattläusen Ertragsunterschiede zwischen anfälligen und toleranten Sorten erzeugt werden konnten. Für die Unterscheidung von anfälligen und toleranten Genotypen nach BYV-Infektion konnte ein Gewächshaus-Bioassay entwickelt werden. Beide Tests legen den Grundstein, um in Zukunft natürliche Ressourcen wie Wildformen und anderes Zuchtmaterial auf Virusresistenz zu durchmustern. Außerdem werden molekularbiologische Ansätze eingesetzt, um pflanzliche Anfälligkeitsfaktoren der Pflanze-Virus-Interaktion zu identifizieren, die über moderne Präzisionszüch- tungsmethoden ausgeschaltet werden, um rezessive Virusresistenz zu generieren. Folglich könnten Genotypen mit natürlich vorkommenden Mutationen in den entsprechenden Faktoren für Einkreuzungsprozesse in Elitezuchtmate- rial genutzt werden.

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